Der FC Bayern München – Deutschlands Vorzeigeklub, das Aushängeschild der Bundesliga, der Ort, an dem wahre Fußballmagie passiert. Doch, Moment mal, was ist das? Ein neuer Trainer hat das Zepter in die Hand genommen? Vincent Kompany, die belgische Abwehrlegende, ist jetzt der Chef an der Seitenlinie? Herzlichen Glückwunsch, Vincent! Du hast den Jackpot geknackt! Oder eher die Büchse der Pandora geöffnet?
Nun, lassen wir die Partystimmung mal kurz beiseite und widmen uns den realen Akteuren dieses Schmierenstücks: Rummenigge und Hoeneß. Zwei Herren, die, wie sie glauben, das Geheimrezept der ewigen Jugend gefunden haben – zumindest in ihrem Denken. Oder auch nicht. Der eine bespricht Verträge auf Taxifahrten im Ausland, der andere gibt Interviews, die mehr nach versteckten Drohungen klingen als nach Unterstützung.
Kompany hat noch nicht mal seine Trainerjacke angezogen, da bekommt er schon den ersten Nackenschlag von Kalle Rummenigge: „Falls das mit dem Erfolg nicht klappt, könnte deine Zeit bei uns schneller enden, als du ‚Mia san Mia‘ sagen kannst.“... oder so in etwa. Welch herzlicher Empfang! Eine Botschaft, die in etwa so motivierend ist wie eine E-Mail von deinem Chef am Sonntagabend.
Dabei sollten Rummenigge und Hoeneß vielleicht ein wenig demütiger sein, wenn man bedenkt, dass sie es waren, die Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic ins Haifischbecken geworfen haben. Der Ort, an dem man von der Taxifahrt ins Ungewisse stolperte und schließlich im Bayern-Karussell herauskam, nur um dann festzustellen, dass das Karussell keine Sicherheitsgurte hat. Und als das Unvermeidliche passierte – das Scheitern – war es natürlich nicht der Fahrdienstleiter Rummenigge, der zur Rechenschaft gezogen wurde, sondern die Passagiere Kahn und Brazzo.
Rummenigge hatte ein ganzes Jahr lang Zeit, das Praktikum von Kahn zu bewerten. Ja, ein ganzes Jahr! Aber anscheinend war das tägliche Händeschütteln und die gemeinsame Tasse Kaffee nicht genug, um zu erkennen, wer da wirklich vor ihm stand. Vielleicht sollte man in der Chefetage des FC Bayern mal über den Einsatz von Persönlichkeitstests nachdenken? Oder zumindest über längere Taxifahrten? Und jetzt, in der neuen Ära Kompany, machen die beiden Dinos der Säbener Straße den gleichen Fehler wieder. Anstatt den neuen Trainer und den frischen Sportvorstand erst einmal arbeiten zu lassen und ihnen die Zeit zu geben, sich zu beweisen, wird schon vor der ersten Partie der Druck erhöht. Eine Taktik, die ungefähr so sinnvoll ist, wie einen Fisch anzuschreien, er solle schneller schwimmen.
Vielleicht wäre es wirklich an der Zeit, dass unsere beiden Veteranen ein wenig Selbstreflexion betreiben. Ein Blick in den Spiegel könnte Wunder wirken. Sie könnten erkennen, dass sie in einer Zeit stehen geblieben sind, in der man Trainer noch mit einer Standpauke in der Halbzeitpause motivierte und Entscheidungen in verrauchten Hinterzimmern traf.
Lieber Kalle, lieber Uli, wie wäre es, wenn ihr euch mal in den Ruhestand begebt und den frischen Wind der neuen Generation wehen lasst? Es gibt so viele schöne Dinge im Leben, die man genießen kann: Golf spielen, den Enkeln Geschichten von den glorreichen Tagen erzählen oder einfach mal die Beine hochlegen und anderen das Feld überlassen.
Und wer weiß, vielleicht klappt es dann auch endlich wieder mit dem Erfolg beim FC Bayern. Ohne eure ständigen „hilfreichen“ Einmischungen.
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