24 Oct
24Oct

Die Ironie des Fußballgottes könnte nicht köstlicher sein: Ausgerechnet Hansi Flick, der nach Tuchels Bayern-Exit auf der Liste der möglichen Nachfolger stand, wurde von den Entscheidungsträgern in München als "nicht gut genug" abgestempelt. Tja, und nun? Flick sitzt gemütlich auf der Trainerbank des FC Barcelona, lächelt verschmitzt, während seine Mannschaft den FC Bayern mit 4:1 vernichtet. Und Vincent Kompany? Der Neue am Münchner Steuer, der heldenhafte ehemalige City-Verteidiger, steht daneben und schaut zu, wie Flick ihm zeigt, wie man’s richtig macht.


Die Entscheidungsträger in München müssen sich jetzt wohl fühlen wie jemand, der sein Online-Schnäppchenpaket voller Hoffnung öffnet und feststellt, dass er einen Haufen Luftpolsterfolie bestellt hat. Während Flick mit Barca scheinbar mühelos zaubert, blickt Kompany auf ein Team, das irgendwie mehr wie eine Kreisklassenmannschaft spielt. Raphinha eröffnet das Spektakel in der ersten Minute – wahrscheinlich hat er noch nicht mal richtig aufgewärmt, und schon steht es 1:0 für Barcelona. Kane gibt den Bayern dann noch einen Hauch von Hoffnung mit dem Ausgleich, aber dieser Hauch verblasst schneller als ein Oktoberfestbesucher nach dem dritten Maß.


Natürlich durfte Robert Lewandowski, der einstige Bayern-Liebling, auch noch seinen Teil beitragen. Es wäre ja auch zu einfach gewesen, wenn die Bayern ihren ehemaligen Star einfach vergessen könnten. Nein, er musste in der 36. Minute noch einen drauflegen – wie ein Ex-Partner, der plötzlich wieder auftaucht und dir zeigt, was du verpasst hast.


Und dann: Hansi Flick. Er sitzt da und schaut wahrscheinlich mehr in seine Notizen als auf den Platz, denn schließlich weiß er schon lange, wie man die Bayern zerlegt. Er wurde schließlich lang genug von denselben Köpfen, die jetzt ihre Entscheidung hinterfragen, als nicht „innovativ“ genug betrachtet. Es ist fast, als hätte er sich gedacht: "Wenn ich es schon nicht für Bayern machen darf, dann eben gegen Bayern."

Kompany, der frische Trainer des FC Bayern, sieht inzwischen mehr aus wie ein Held in einem schlechten Film, der versehentlich im falschen Universum gelandet ist. Ob er nach diesem Spiel wohl eine Google-Suche nach „Wie werde ich wieder Spieler?“ gestartet hat?


Wie sagte doch Karl-Heinz Rummenigge einmal so schön: „Im Fußball ist alles möglich.“ Ja, sogar, dass Hansi Flick, der abgelehnte Bayern-Kandidat, die Bayern in Grund und Boden spielt, während die Entscheidungsträger in München vor Scham im Boden versinken.


Auf zur nächsten Episode!


Foto: SZ

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