03 Mar
03Mar

Wenn man sich die heutigen Bilder am TV anschaut, muss man schon Rentner sein, um zu bemerken, wie sehr sich der Fußball im Laufe der Jahre verändert hat. Geht es eigentlich noch um Fußball. Ich beginne mal in den 80er, obwohl mein Gedächtnis sicherlich noch weiter zurückreicht, wie das Foto des FCB aus den 70er "beweist".


1980er: Zurück in eine Zeit, als Fußballer noch Frisuren wie deutsche Schlagerstars trugen und die Mannschaftsfotos aussahen, als hätte man eine Gruppe von Buddies aus dem lokalen Pub geklaut. Die Trainer? Drei gestandene Kerle, die so aussahen, als würden sie nach dem Spiel eher zum Grillen einladen als zur Videoanalyse. Fußball war noch das, was man auf zerknitterten Postern an der Wand deines Jugendzimmers fand – echt und unverfälscht. 

1990er: Hier beginnt der Fußball, sich aufzubrezeln wie ein Teenager vor seinem ersten Date – mit allem, was dazugehört. Plötzlich glänzen die Trikots im Neonlicht der aufkeimenden Kommerzialisierung wie Discokugeln. Die Spieler werden zu den Boybands des Sports; jeder hat seinen Favoriten, den man aus Poster in Teenie-Zimmern anhimmelt. Trainingseinheiten? Langsam aber sicher mehr Paparazzi als Ballarbeit, als ob man versuchen würde, einen Blick auf die neuesten Moves von New Kids on the Block zu erhaschen. 

2000er: Jetzt ist der Fußball endgültig zum Popkonzert geworden, komplett mit Pyrotechnik und Vorband. Die Mannschaftsfotos ähneln jetzt den Credits eines Blockbuster-Films – mit mehr Personal im Hintergrund als bei einem mittelgroßen Unternehmen. Spieler werden zu Halbgöttern in Designerklamotten, die in ihren Freizeiten mehr Blitzlichtgewitter erleben als Paris Hilton auf der Flucht vor Paparazzi. 

2010er: In diesem Jahrzehnt hat sich der Fußball so sehr ins Reality-TV verwandelt, dass man erwartet, dass nach dem Abpfiff jemand rauskommt und "Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!" schreit. Die Anzahl der Trainer und Betreuer im Hintergrund der Mannschaftsfotos ist jetzt so groß, dass man eine Panoramaaufnahme braucht, um alle draufzubekommen. Es geht nicht mehr nur um Tore, sondern um Tweets, Insta-Stories und darum, wer die meisten Likes für sein Frühstück bekommt. 

2020er und Zukunftsvision: Willkommen in der Ära, in der der Fußball den Sprung ins Metaverse geschafft hat. Die Spiele sind nur noch Beiwerk für die digitale Zirkusshow, die rundherum stattfindet. Mannschaftsfotos? Bitte, das ist so 2020. Jetzt haben wir Hologramme der Spieler, die in deinem Wohnzimmer posieren können. Die Stadien? Sie sind wie aus einem Sci-Fi-Film, mit Fans, die durch ihre VR-Brillen so nah am Geschehen sind, dass sie den Rasen riechen können – oder was auch immer für ein Aroma die digitale Welt gerade ausspuckt. 

Prognose für 2040: Stell dir vor, der Fußball ist jetzt eine Kombination aus "Die Tribute von Panem" und "Tron". Die Spiele sind nur der ruhige Teil eines 24/7 Reality-TV-Marathons, in dem die Spieler zwischen den Matches in diversen Showformaten überleben müssen. Die echten Fans der alten Schule? Die treffen sich im Untergrund, weit weg von den schillernden Augen der Drohnenkameras, um Fußball zu spielen – nur für die Liebe zum Spiel, während oben in der digitalen Welt die Avatare ihrer einstigen Helden in einem endlosen Tanz aus Likes, Shares und Emojis gefangen sind. Hoffen wir, dass in dieser wilden Zukunft des Fußballs noch Platz für ein kleines, echtes Leder ist, das über einen echten Rasen kullert. Denn am Ende des Tages ist es das einfache Spiel, das mit einem Ball und einem Traum begann, das unsere Herzen schneller schlagen lässt.

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