11 May
11May

Hansi Flick, der moderne Fußballnomade und Lösung aller Probleme, ist wieder da, wo alles begann – na ja, fast. Nach einem kurzen, wenig beachteten Abstecher beim Deutschen Fußball-Bund, wo er kaum mehr als die deutsche Taktik revolutionierte, mit der Neuinterpretation des legendären 'Rückpass zum Torwart', ist er nun zurück im Gespräch, um die Zügel beim FC Bayern München in die Hand zu nehmen. Ein Kreis schließt sich, oder vielleicht auch nicht.


Man stelle sich vor, Hansi Flick sei eine Art Batman des Fußballs, der, gerufen durch das Bayern-Logo am nächtlichen Himmel über München, aus seinem fußballstrategischen Batcave eilt, um den Club vor der Mittelmäßigkeit zu retten. Denn wer könnte das besser als der Mann, der schon einmal alles gewonnen hat, was es zu gewinnen gibt – außer vielleicht einer gepflegten Partie Monopoly gegen seine Enkel?


Max Eberl, Sportvorstand und nicht weniger als der Fußballflüsterer schlechthin, sprach metaphorisch von einer Tür, die sich öffnete. Ach, welche Poesie! Man könnte fast glauben, die Tür sei nicht nur aufgegangen, sondern aus den Angeln gesprengt worden, so eilig hatten es die Bayern, einen Trainer zu finden, der die goldene Gans namens "Erfolg" weiterhin füttert. Doch war die Tür vielleicht nur ein Notausgang, weil die Alternativen eher an eine Liste von Teilnehmern einer örtlichen Karaoke-Bar erinnerten, bei der jeder mal das Mikro halten darf, unabhängig von Gesangstalent oder Bühnenpräsenz?


Die Suche nach einem neuen Trainer glich dabei einer turbulenten Fahrt im Geisterhaus. Jede Ecke versprach einen neuen Schrecken: Entweder waren die Kandidaten zu unerfahren, zu alt, zu revolutionär oder einfach nicht Hansi Flick. Der Fußballgott muss einen unglaublichen Sinn für Ironie haben, wenn er den Bayern zeigt, dass die Antwort auf ihre Gebete ein Mann ist, dessen größter Trick vielleicht war, einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen zu sein – und nicht zu vergessen, einen Kader zu haben, der so stark war, dass sogar meine Oma mit ihm Meister geworden wäre (sie spielt übrigens hervorragend Schach, falls das hilft).


Das einzige, was mir nun wirklich noch hilft, die „richtige“ Lösung Flick zu verarbeiten, ist mir vor Augen zu halten, dass Fußball nun doch nicht das Wichtigste auf der Welt ist. Ganz so, als hinge die Zukunft der Menschheit davon ab, ob der FC Bayern das Triple gewinnt oder nur ein lächerliches Double. In einer Welt, in der es ernsthaftere Sorgen gibt als die Aufstellung im nächsten Spiel gegen Wolfsburg, ist die Obsession mit der "richtigen" Trainerwahl fast schon niedlich. Aber wenn ich dann wieder überlege, regt es mich doch maßlos auf. Ändern kann man es leider dann nicht mehr… daher  willkommen zurück, Hansi Flick. Die Bühne ist bereitet, die Tür steht offen, und die Fans warten gespannt, ob du das magische Karussell namens FC Bayern erneut zum Fliegen bringen kannst oder ob Du damals wirklich nur zur richtigen Zeit am richtigen Ort warst.

 
Schau ma mal, würde unser Franzl sagen… hätte doch nur einer diesen verdammten Schlüssel von der Tür verlegt.

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