Ey, lass mich dir was erzählen über das Trainerkarussell in der Bundesliga der letzten Jahre. Es ist wie eine endlose Folge von "Wer ist der Nächste?", nur dass es hier um Trainer und nicht um Kandidaten in einer Spielshow geht. Die letzten 10 Jahre waren ein regelrechtes Feuerwerk an Trainerwechseln, mit einer durchschnittlichen Anzahl von etwa 8,7 Wechseln pro Saison. Besonders krass war die Saison 2020/2021, da gab's sage und schreibe 23 Wechsel! Das ist, als würde fast die Hälfte der Liga beschließen, auf "Neustart" zu drücken.
Und dann gibt's Vereine, die könnten glatt einen Preis für die "Meisten Trainerwechsel" gewinnen. Schalke 04 führt die Liste mit 55 Wechseln an, gefolgt vom VfB Stuttgart und dem 1. FC Köln. Ein echtes Who-is-Who der "Wir brauchen einen neuen Plan"-Fraktion.
Jetzt zum eigentlichen Drama: die Begründungen für die Entlassungen. Es ist oft ein Potpourri aus "Wir brauchen einen neuen Impuls", "Die Ergebnisse entsprechen nicht unseren Erwartungen" oder dem klassischen "Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass wir einen Neuanfang starten müssen". Echt kreativ, oder? Fast so, als ob es eine Checkliste für Vereinsverantwortliche gäbe, wie man das Ganze möglichst geschmeidig über die Bühne bringt.
Aber jetzt mal ehrlich, warum ist eigentlich immer der Trainer der Sündenbock? Die Vereinsbosse sind doch die, die ihn eingestellt haben, und wenn's schiefgeht, sollten die doch auch mal den Hut nehmen, oder? Es wirft schon Fragen auf, wenn ein Club innerhalb kurzer Zeit mehrere Trainer verschleißt, aber die oberen Etagen bleiben unangetastet. Scheint, als ob in der Welt des Fußballs der Trainer immer das schwächste Glied ist – eine Art Bauernopfer, wenn du so willst. Das Ganze zeigt, dass im Profifußball die Geduld dünn und der Druck hoch ist. Erfolg muss her, und zwar pronto.
Trainer werden oft als Zauberer angesehen, die sofort Ergebnisse liefern sollen, unabhängig von den Umständen. Aber wie wir alle wissen, funktioniert das nicht immer so. Vielleicht sollten die Clubs mal einen Gang runterschalten und ihren Trainern mehr Zeit und Vertrauen schenken.
Aber vielleicht liegt es auch wirklich am Verein und an der Trainerauswahl: Ja, das mit den Trainern ist echt wie bei einem Blind Date, wo man nur aufs Profilbild geschaut hat, ohne die Beschreibung zu lesen. Manch ein Verein scheint sich seinen Trainer auszusuchen wie ein neues Outfit: "Das sieht gut aus, nehmen wir!" Aber wenn's dann ans Tragen geht, merkt man, es passt vorne und hinten nicht. Nehmen wir das Beispiel von Trainern wie Felix Magath oder Niko Kovac, bekannt für ihr körperbetontes Ausdauerspiel. Oder Pep Guardiola, der mit seinem Besitzfußball und ausgeklügeltem Systemspiel fast schon als Fußball-Philosoph durchgeht. Diese Trainer sind wie starke Gewürze in der Küche: richtig eingesetzt, veredeln sie jedes Gericht, aber nicht jedes Team ist bereit für so viel Charakter. Da wird dann ein Trainer geholt, dessen Spielphilosophie so gar nicht zur Mannschaft passt. Stell dir vor, du hast eine Truppe, die auf schnelles Umschaltspiel setzt, und dann kommt ein Trainer, der Tiki-Taka bis zum Abwinken spielen lässt. Das ist wie wenn du versuchst, einen Marathonläufer für den 100-Meter-Sprint zu trainieren – kann funktionieren, aber meistens wird's eher nichts.
Oft scheint es, als würden die Vereinsbosse bei der Trainerwahl mehr auf den Namen als auf die Passform achten. "Der hat doch bei XY Wunder vollbracht, der kann das bei uns auch!" – ohne zu bedenken, dass jede Mannschaft ihre eigene DNA hat. Es ist ein bisschen so, als würde man versuchen, einen Elefanten in ein Hamsterrad zu stecken und sich dann wundern, warum das Rad kaputtgeht. Kurz gesagt, bevor man den nächsten "Magier" anheuert, vielleicht erst mal schauen, ob der Zauberstab auch zur Show passt. Sonst endet's wieder in der nächsten Episode von "Wer wird des Platzes verwiesen?" – und das Trainerkarussell dreht sich munter weiter.
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