04 May
04May

Liebe Susi Hoeneß,

ich hoffe, dieser Brief erreicht Sie in einer ruhigen Minute, zwischen den endlosen Telefonaten Ihres Gatten und den Spieltagen, an denen der heimische Wohnbereich zur taktischen Kommandozentrale mutiert. Man hört ja allerlei darüber, wie Uli, der unbeugsame Ehrenpräsident des FC Bayern, selbst im scheinbaren Ruhestand noch die Fäden zieht und, wie ein Dirigent in der Oper des Fußballs, alles und jeden zu dirigieren scheint. 

Es ist kein Geheimnis, dass Ihre Einflussnahme auf Uli ebenso legendär ist wie seine Interviews, die mehr Trainerkarrieren gefährden als eine durchschnittliche Grippewelle. In Ihrer Rolle als seine engste Vertraute, könnten Sie ihm vielleicht zu einem ruhigeren Dasein verhelfen. Etwas, das weniger mit medialen Taktiktafeln und mehr mit... sagen wir... Rosenzucht zu tun hat? Nicht, dass wir uns missverstehen, liebe Susi, wir schätzen Ulis unermüdlichen Einsatz und seine Leidenschaft. Aber vielleicht wäre es an der Zeit, dass er seinen Kampfgeist auf andere, weniger konfliktträchtige Schlachtfelder verlagert. Erlauben Sie mir, ein paar bescheidene Vorschläge zu unterbreiten, wie man ihn vom Tagesgeschäft des FCB fernhalten könnte, um nicht NOCH größeren Schaden anzurichten:

  1. Rosenzucht : Ich finde, die Idee hat Charme. Stellen Sie sich vor, wie Uli in Gummistiefeln und mit Gartenhandschuhen bewaffnet, den Rosenkrieg zu seinem neuen Lebenszweck erklärt. Natürlich würde die ultimative Rose, die „Uli Hoeneß Blüte“, bald in jedem ehrwürdigen Garten Deutschlands zu finden sein. Eine Rose, so robust und stachelig wie seine Kommentare, jedoch mit einem Hauch von Charme, der seine weichere Seite offenbart. Mit der Taufe auf seinen Namen würde gleichzeitig sein Drang nach Geltung befriedigt werden. 
  2. Briefmarkensammeln : Eine ruhige, schnelle meditative Beschäftigung, die Ulis Detailverliebtheit und Akribie aufgreift. Jede Briefmarke könnte ein kleines Stück einer Fußballlegende darstellen – eine seltene Ausgabe könnte womöglich sogar als „Die verlorene Meisterschaft“ betitelt sein. Eine perfekte Metapher für verpasste Chancen und unerfüllte Träume, oder?
  3. Kochkurse für Würstchen : Inspiriert von seiner berühmten Wurstfabrik, könnte Uli sich doch der Kunst des Wursthandwerks widmen. Nicht nur irgendeine Wurst, sondern die „Hoeneß Deluxe“, eine Wurst für den gehobenen Gaumen, verfeinert mit exquisiten Gewürzen und einer geheimen Zutat: Ein bisschen Ehrgeiz und eine Prize Dominanz. Gleichzeitig könnte er hier die scheinbar etwas verloren gegangene Kontrolle über seinen Sohn, der nur noch einmal wöchentlich "Meldung" macht, wieder ausbauen-

Liebe Susi, wir "flehen" Sie an, Ihrem Gatten diese kreativen Auswege aus der täglichen Hektik des Fußballgeschäfts nahezulegen. Es wäre doch schade, wenn sein unglaubliches Talent für Organisation und Strategie brachläge. Stattdessen könnte er seine zweifellos vorhandenen Führungsqualitäten in den Dienst der Rosenzucht, der Philatelie oder der feinen Wurstkunst stellen. Wir danken Ihnen im Voraus, liebe Susi, dass Sie sich die Zeit für diesen Brief genommen haben und hoffentlich das Ganze mit mit einem Augenzwinkern sehen. Wer weiß, vielleicht entdeckt Uli ja eine neue Leidenschaft, die ihn ebenso erfüllt wie der Fußball. 

Mit ironischen Grüßen,

Pep Ironie, ein besorgter Beobachter des FCB, der einigen Fans aus der Seele sprechen dürfte.

www.PepIronie.de

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