Liebe Susi Hoeneß,
ich hoffe, dieser Brief erreicht Sie in einer ruhigen Minute, zwischen den endlosen Telefonaten Ihres Gatten und den Spieltagen, an denen der heimische Wohnbereich zur taktischen Kommandozentrale mutiert. Man hört ja allerlei darüber, wie Uli, der unbeugsame Ehrenpräsident des FC Bayern, selbst im scheinbaren Ruhestand noch die Fäden zieht und, wie ein Dirigent in der Oper des Fußballs, alles und jeden zu dirigieren scheint.
Es ist kein Geheimnis, dass Ihre Einflussnahme auf Uli ebenso legendär ist wie seine Interviews, die mehr Trainerkarrieren gefährden als eine durchschnittliche Grippewelle. In Ihrer Rolle als seine engste Vertraute, könnten Sie ihm vielleicht zu einem ruhigeren Dasein verhelfen. Etwas, das weniger mit medialen Taktiktafeln und mehr mit... sagen wir... Rosenzucht zu tun hat? Nicht, dass wir uns missverstehen, liebe Susi, wir schätzen Ulis unermüdlichen Einsatz und seine Leidenschaft. Aber vielleicht wäre es an der Zeit, dass er seinen Kampfgeist auf andere, weniger konfliktträchtige Schlachtfelder verlagert. Erlauben Sie mir, ein paar bescheidene Vorschläge zu unterbreiten, wie man ihn vom Tagesgeschäft des FCB fernhalten könnte, um nicht NOCH größeren Schaden anzurichten:
Liebe Susi, wir "flehen" Sie an, Ihrem Gatten diese kreativen Auswege aus der täglichen Hektik des Fußballgeschäfts nahezulegen. Es wäre doch schade, wenn sein unglaubliches Talent für Organisation und Strategie brachläge. Stattdessen könnte er seine zweifellos vorhandenen Führungsqualitäten in den Dienst der Rosenzucht, der Philatelie oder der feinen Wurstkunst stellen. Wir danken Ihnen im Voraus, liebe Susi, dass Sie sich die Zeit für diesen Brief genommen haben und hoffentlich das Ganze mit mit einem Augenzwinkern sehen. Wer weiß, vielleicht entdeckt Uli ja eine neue Leidenschaft, die ihn ebenso erfüllt wie der Fußball.
Mit ironischen Grüßen,
Pep Ironie, ein besorgter Beobachter des FCB, der einigen Fans aus der Seele sprechen dürfte.
www.PepIronie.de