Es ist passiert, liebe Fußballfreunde! Borussia Dortmund hat es mal wieder geschafft, uns alle in einem einzigen Spiel an den Rand des Wahnsinns zu treiben. Gestern Abend, im majestätischen Bernabéu-Stadion, lief eigentlich alles nach Plan. Zur Halbzeit führten die Jungs aus dem Ruhrpott mit 2:0 gegen Real Madrid, und wir dachten alle, dass der Kessel in Madrid schon bald leise vor sich hin köcheln würde – natürlich auf Dortmunder Flamme. Aber halt! Da war ja noch der BVB-Trainer, der dachte: „Warum den Erfolg einfach so hinnehmen, wenn man das Ruder auch selbst in Richtung Eisberg lenken kann?“
Ja, der BVB war also auf Kurs. Zwei Tore Vorsprung gegen ein Team, das aus lauter Starspielern besteht, die teurer sind als die komplette Dortmunder Innenstadt. Der Trainer hatte anscheinend eine Eingebung, eine dieser göttlichen Visionen, wie sie nur Fußballgötter (oder eben ihre Widersacher) haben können. Anstatt sich mit dem 2:0 zurückzulehnen und die Partie zu verwalten, beschloss er, die Grundordnung komplett zu ändern. So wie man halt spontan den Ikea-Schrank auseinanderbaut, weil er irgendwie „besser“ aussehen könnte, wenn man die Teile neu zusammensetzt – ohne Anleitung, versteht sich.
Was folgte, war nicht weniger als eine Oper der Missverständnisse. Die Spieler wirkten, als wären sie auf einer Schnitzeljagd, bei der ihnen niemand gesagt hat, was sie eigentlich suchen sollen. Aber der Trainer blieb unbeeindruckt und dachte sich wohl: „Ach, das läuft schon irgendwie!“ Man kennt es ja aus dem Alltag: Du führst ein Gespräch, alles läuft gut, und plötzlich wechselst du grundlos auf Chinesisch. Warum? Weil du es kannst!
Real Madrid bedankte sich artig und nahm die Einladung zur epischen Kehrtwende an, als hätte man ihnen die PlayStation-Fernbedienung in die Hand gedrückt und gesagt: „Jetzt mal ihr!“ Das Spiel endete – Überraschung! – 2:5. Die Dortmunder Spieler sahen aus, als hätten sie gerade versucht, einen Einparkversuch im Gegenverkehr zu überstehen. Und während die spanische Presse schon Lobeshymnen auf die galaktische Rückkehr von Real Madrid verfasste, stand der BVB-Trainer in der Mixed Zone und erklärte den verdutzten Journalisten mit ernstem Blick, dass er auf "offensivere Variabilität" setzen und "die Außenbahnen dicht machen wollte" . Klingt fancy, oder? Quasi wie „Ich wollte nur schnell Brötchen holen“ und dann landet man bei einer mehrtägigen Kneipentour.
Aber hey, wenigstens war es unterhaltsam. Und wir alle haben gelernt: Ein 2:0-Vorsprung zur Halbzeit ist nur dann sicher, wenn man als Trainer nicht das Bedürfnis verspürt, den Taktik-Würfelbecher zu schütteln. Vielleicht hätte der BVB-Coach einfach Oliver Pocher anrufen sollen – der kennt sich immerhin bestens damit aus, wie man ein Desaster ins Rampenlicht rückt. Oder vielleicht hätten sie Kathy Hummels als Co-Trainerin einstellen sollen. Immerhin schafft sie es, durch jeden Shitstorm zu tanzen, ohne dabei die Balance zu verlieren. Die Mannschaft hätte es ihr bestimmt gedankt.
Und so endet der Abend für Borussia Dortmund nicht mit einem verdienten Sieg, sondern mit der Erkenntnis, dass man manchmal einfach auf dem sicheren Pfad bleiben sollte – oder zumindest jemanden dabei haben sollte, der die Abkürzungen versteht.
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