13 Oct
13Oct

Bernd Leno, der Mann, der dem Bundestrainer tatsächlich mal "Nein" gesagt hat. Während alle anderen mit leuchtenden Augen und flatternden Nationalflaggen in den Kader der Nationalmannschaft rennen, hat Leno etwas gemacht, das in der Fußballwelt beinahe einer Rebellion gleichkommt: Er hat abgelehnt! Und seine Begründung? Keine Einsatzzeiten. Als ob das jemals ein Hindernis für den ein oder anderen Bankwärmer gewesen wäre! Leno hat wohl vergessen, dass man in Deutschland nicht einfach so entscheidet, was man mit seiner Zeit anfängt – das regelt der DFB.


Kapitän Kimmich hat sich direkt zu Wort gemeldet, weil es natürlich die Pflicht eines Kapitäns ist, einen Kollegen an den Pranger zu stellen. Wie kann Leno es wagen, sich nicht dem heiligen Ritual des Bankdrückens zu unterwerfen? Wer wäre er denn, zu glauben, dass seine Zeit mit etwas Sinnvollem verbracht werden könnte, während die restliche Mannschaft sich mit dem Auswendiglernen der Bundeshymne beschäftigt? Nein, Bernd, du bist schließlich kein Oliver Pocher, der nach Belieben die Bühnen betritt und verlässt. Für einen Nationalspieler – auch für einen Legionär wie dich, der in der englischen Premier League das Geld verdient – gibt es klare Regeln. Und diese lauten: Erscheinen. Egal, ob du auf dem Rasen oder auf der Bank sitzt.


Doch halt! Hat Leno nicht einen Grund? Hätte sich Marc-André ter Stegen nicht verletzt, hätte man Leno wahrscheinlich nur einen kurzen Gruß per WhatsApp gesendet. Denn seien wir mal ehrlich: So einen drittklassigen Joker braucht niemand, solange Manuel Neuer noch existiert, egal ob im Rollstuhl oder auf zwei Beinen. Es ist ein bisschen so, als würde man die zweite Wahl für die Tanzstunde erst dann anrufen, wenn die eigentliche Partnerin plötzlich auf der Straße eine Bananenschale trifft. "Oh, hey Bernd, du bist doch noch da, oder?"


Aber wie kann Leno das Recht beanspruchen, über sein eigenes Leben zu entscheiden? Ein Fußballer in Deutschland hat keine Rechte, nur Pflichten – das hat man ihm doch sicher bei seiner Berufung zum Nationalspieler beigebracht! Der Platz auf der Bank ist schließlich ein Ort der Ehre, fast so wie ein reservierter Tisch in einem Restaurant, zu dem man nie gehen wollte. Aber wenn die Einladung kommt, sagst du nicht ab. So läuft das! Sonst wird Kimmich noch sauer, und das will wirklich keiner.


Wahrscheinlich sitzt Bernd Leno jetzt irgendwo in London und liest die Schlagzeilen über sich, während er sich fragt, was genau er falsch gemacht hat. Hat er vielleicht wirklich die Frechheit besessen, seinen eigenen Kopf zu benutzen? Hätte er lieber die Zeit auf der Bank absitzen sollen, um sich die besten Fußballtaktiken von der Seitenlinie aus anzuschauen? Schließlich ist es das wahre Ziel eines Nationalspielers, so zu tun, als hätte man auch ohne das Spielfeld eine große Rolle gespielt. Bernd, wie konntest du nur?


Vielleicht ist es einfach nicht mehr so einfach für einen Legionär, den heiligen Rasen der deutschen Nationalelf zu betreten. Oder vielleicht hat Leno einfach nur den Mut gehabt, das zu sagen, was viele denken, sich aber nie trauen würden: "Lieber sinnvoll beschäftigen, als das Sitzfleisch trainieren." Ein mutiger Schritt – aber in der Fußballwelt wird Mut oft nicht belohnt.

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