Elton – oder wie ihn seine Mutter beim Frühstück ruft: Alexander Duszat – hat den Beweis erbracht, dass der Weg von der Werkbank zum Fernsehstudio kürzer ist als die Fuse eines Standardlötkolbens. Ursprünglich ausgebildet, um Fernseher zu reparieren, wurde ihm schnell klar, dass die wahre Herausforderung nicht darin liegt, die Elektronik zu verstehen, sondern vielmehr das Publikum.
So wanderte er von der technischen Tristesse ins schillernde Rampenlicht, wo die Kabel weniger greifbar, aber die Fehlfunktionen umso unterhaltsamer sind.Bekannt wurde Elton als „Praktikant“ von Stefan Raab, eine Rolle, die etwa so anspruchsvoll ist wie das Vertauschen von HDMI-Kabeln – man kann nicht viel falsch machen, aber es fühlt sich dennoch wie eine Errungenschaft an.
Über die Jahre entwickelte sich Elton jedoch zu einem „Fernsehstar“, ein Titel, der in der Welt des Entertainments ungefähr so viel Gewicht hat wie der eines „Hobby-Astronauten“ in der Raumfahrt.Nach einer Karriere, die durch eine Serie von Formaten geprägt war, bei denen man oft zweimal hinsehen musste, um zu erkennen, dass er nicht bloß ein weiterer Gast im Publikum war, ist er nun bei Pro 7 vor die Tür gesetzt worden.
Elton, sichtlich irritiert darüber, dass sein Multi-Jobbing zwischen RTL und ARD nicht als Diversifikation, sondern als Verrat angesehen wurde, verhält sich nun wie ein DJ, der erfährt, dass man nicht gleichzeitig auf zwei Hochzeiten spielen kann, ohne den Takt zu verlieren.Sein Gehalt, das in keinem erkennbaren Verhältnis zu seinem „Talent“ steht, erinnert an das Rätsel, warum Popcorn im Kino so teuer ist – man weiß, es macht keinen Sinn, bezahlt aber trotzdem für das Erlebnis.
Elton sollte daher weniger beleidigt sein und stattdessen dankbar dafür, dass die Unterhaltungsindustrie eher eine Lotterie als ein Leistungsprinzip ist.
Für die Zukunft wäre vielleicht wirklich das Dschungel-Camp eine geeignete Bühne für Elton. Dort könnte er unter Beweis stellen, dass seine Fähigkeiten im Umgang mit Reis und Bohnen mindestens so herausragend sind wie seine Leistungen vor der Kamera. Ein Sprung ins kalte Wasser – oder in diesem Fall, in den matschigen Teich – könnte genau das Richtige sein, um zu zeigen, dass man auch ohne erkennbare Fähigkeiten überleben kann, solange die Kameras laufen.Elton, ein Mann der vielen Bildschirme und noch mehr Gesichter, findet sich nun in der paradoxen Situation wieder, überall zu sein und doch nirgends richtig.
Vielleicht entdeckt er ja die Vorzüge eines einfachen Fernsehmechaniker-Lebens wieder – fernab der Kameras, wo die einzigen Sterne, die man sieht, auf kaputten Bildschirmen flimmern.
Foto: Express