Na gut, schnallt euch an, wir gehen auf eine wilde Fahrt durch das Universum des Oliver Pocher – und glaubt mir, das ist unterhaltsamer als jede Achterbahnfahrt im Phantasialand, nur mit mehr Seitenhieben und weniger Übelkeit am Ende.Oliver Pocher, das ist der Typ, der wie ein menschgewordener Tornado durch die deutsche Medienlandschaft fegt – nur, dass der Schaden meistens in Form von angekratzten Egos statt umgeknickter Bäume zurückbleibt.
Vom unscheinbaren Statisten in der Hans Meiser Show zum selbst ernannten König der Comedy – oder zumindest zum Hofnarren, je nachdem, wen man fragt. Eine Verwandlung, die klingt wie die Plotline einer Netflix-Serie: „Vom Nobody zum Everybody’s Darling (oder Feindbild, je nach Episode)“. Sein Humor? So scharf wie die Klinge von Jon Snows Schwert in „Game of Thrones“, nur dass er damit nicht gegen White Walkers, sondern gegen Promis, Influencer und gelegentlich (oder besser gesagt, eigentlich immer) gegen den guten Geschmack kämpft.
Man könnte sagen, Oliver Pocher ist wie der Tabasco in der Comedy-Szene: Ein bisschen davon kann das Ganze würzen, aber zu viel und du wünschst dir, du hättest einen Feuerlöscher für deinen brennenden Gaumen.Und seine Parodien! Die sind wie eine Fahrt mit dem DeLorean aus „Zurück in die Zukunft“ – man erkennt die Absicht, in eine andere Rolle zu schlüpfen, aber manchmal landet man eher in einem alternativen Universum, wo die Pointe nicht ganz ankommt. Verglichen mit Matze Knop, der in der Bundesliga der Parodisten spielt, kickt Pocher vielleicht eher in der Kreisklasse. Aber wie ein tapferer Underdog gibt er nicht auf, denn jeder weiß: In der Comedy zählt nicht nur Talent, sondern auch Herz (und eine gehörige Portion Unverfrorenheit).
Dann das Drama um seine Ehe – Oliver Pocher in der Rolle des verstoßenen Ehemanns, eine Performance, die tragischer ist als jede Shakespeare-Tragödie. Hier zeigt sich Oliver von einer anderen Seite: weniger als unbesiegbarer Comedy-Hero, sondern mehr als der Typ, der auf der Party ein bisschen zu viel intus hat und jetzt sentimental wird. Die Trennung von Amira öffnete eine neue Bühne für ihn, auf der er weniger Witze reißt und mehr die Herzen der Soap-Opera-Fans erobert. Und dann noch die Aussagen von Cora Schumacher, die dem Ganzen die Würze einer Telenovela geben – inklusive der moralischen Ambiguität eines Hauptcharakters, der nicht weiß, ob er der Gute oder der Böse ist.
Was also ist die Moral von der Geschicht’? Oliver Pocher ist wie ein Stück Sushi – manche lieben ihn für seine Frische und Schärfe, andere bekommen schon beim Gedanken an ihn Bauchschmerzen, bzw. Übelkeit. Aber egal, auf welcher Seite man steht, eines muss man ihm lassen: Er hat es geschafft, sich in der schnelllebigen Welt der Promis nicht nur einen Namen zu machen, sondern auch zu behaupten. Seine Karriere ist wie ein Boxkampf gegen einen Schatten – man weiß nie so recht, wer der Gegner ist, aber es macht Spaß, ihm dabei zuzusehen (Oder auch nicht). Also, ob man nun lacht oder den Kopf schüttelt, eines ist sicher: In der bunten Welt des Showgeschäfts ist Oliver Pocher eine Figur, die man nicht so leicht vergisst – wie ein Ohrwurm, den man nicht mehr loswird, egal wie sehr man es auch versucht. Ob das nun an Oliver Pocher liegt oder am Geschmack des erhabenen Publikums... kann jeder für sich selbst entscheiden.
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