04 Sep
04Sep

Dani Büchner, die Queen of Chaos, erhält eine eigene Doku. Ja, du hast richtig gehört – und bevor du jetzt den Fernseher aus dem Fenster werfen möchtest, lass uns kurz innehalten und die Lage beleuchten. Schließlich müssen wir der Frau den Respekt zollen, den sie... äh, verdient? Willkommen bei RTL (Real Trash Live), wo das Niveau stets die Tiefgarage grüßt und der Programmchef vermutlich in seiner Kaffeepause aus Lostöpfen zieht, um die nächste Glanzleistung des Trash-TVs zu bestimmen.


Doch ernsthaft – Dani Büchner bekommt eine eigene Doku? Wirklich? Das Format heißt wahrscheinlich "Dani und die Dosenbande: Auswandern 2.0", weil man offenbar selbst auf Mallorca noch nicht genug von Drama, Tränen und Tupperware bekommen hat. Es ist der ewige Kreislauf des Trash-Universums: Zuerst bist du die "Ehefrau von" einem Mann, der wirklich als Hauptfigur durchgehen könnte, dann stirbt dieser tragischerweise, und plötzlich steht die Bühne frei für Dani, die es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat, bei jedem RTL-Format mitzumachen, das nicht bei drei auf den Bäumen ist.


Aber gut, schauen wir uns doch mal an, warum genau Dani Büchner jetzt die Auserwählte für eine eigene Doku ist. Was kann sie, was andere nicht können? Das ist schnell beantwortet: nichts. Aber das macht sie ja gerade zur perfekten Kandidatin. Sie hat nämlich, wie auch Daniela Katzenberger, die besondere Fähigkeit, absolut nichts zu tun, und trotzdem dafür ins Fernsehen zu kommen. Und das in Dauerschleife! Man könnte sagen, RTL ist die Vorzeigeuniversität für Trash-TV-Persönlichkeiten, die sich auf ihre Erfolgsstory "Nichts tun, aber alles kriegen" eingeschrieben haben. Wenn Daniela Katzenberger der Bachelorabschluss war, dann ist Dani Büchner definitiv der Doktor in "Dauerpräsenz ohne Inhalt".


Und wer schaut sich das an? Die Frage stellt sich eher selten, weil es offenbar genug Leute gibt, die beim abendlichen Zappen beim Anblick von Dani Büchners neuem Tattoo oder der nächsten Mallorca-Krise hängenbleiben. Schließlich brauchen wir alle ein bisschen Eskapismus, oder? Warum sich über die steigenden Mieten aufregen, wenn man stattdessen Dani zusehen kann, wie sie ihre neueste Sonnenbrille verliert und in einem Tränenmeer versinkt, weil ihr Lieferdienst wieder die falsche Pizza gebracht hat?


Doch wer ist eigentlich schuld daran? Wer bei RTL zieht die Fäden und entscheidet: „Ja, genau! Das Volk braucht noch mehr Dani!“? Wahrscheinlich sind es dieselben Marketingstrategen, die sich denken: „Ach komm, solange die Zuschauerzahlen stimmen, können wir auch noch ein Dosenbier-Werbespot direkt nach Danis Beziehungsdrama platzieren. Niveau? Wozu, wenn die Kasse klingelt!“ Denn ja, offensichtlich interessiert es niemanden bei den Werbepartnern, ob das Programm an die intellektuellen Bedürfnisse eines Staubsaugers oder die einer Zimmerpflanze gerichtet ist – Hauptsache, das Dosenbier rollt aus den Regalen.


Vielleicht liegt das Erfolgsrezept von Dani Büchners Doku-Formaten auch darin, dass die Zuschauer sich nach 10 Minuten denken: „Ach, so schlimm ist mein Leben ja gar nicht!“ Denn während Dani mit ihren Kindern auf Mallorca kämpft, fragen wir uns still und heimlich, ob wir jemals so verzweifelt sein werden, uns eine Autobiografie von ihr zu kaufen – und RTL lacht sich derweil ins Fäustchen, während sie den nächsten Quotenrekord brechen.


Also: Danke, Dani, dass du uns zeigst, dass man im Fernsehen wirklich nichts können muss, um einen Sendeplatz zu kriegen. Und danke, RTL, dass ihr uns daran erinnert, wie tief das Niveau sinken kann, solange die Werbepartner noch ihren Schnaps in die Pausen quetschen dürfen. Na dann, Prost! Auf den nächsten Tiefpunkt!


Foto: Pro Sieben

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