Willkommen in Deutschland, dem Land der Dichter, Denker und… Gendersternchen. Während die Welt sich mit so nebensächlichen Dingen wie Kriegen, Klimakatastrophen und Wirtschaftsproblemen herumschlägt, haben wir in der Bundesrepublik die wirklich wichtigen Themen entdeckt: Die korrekte Ansprache aller Geschlechter und die gnadenlose Jagd nach diskriminierenden Begriffen, die dringend aus unserem Sprachgebrauch verbannt werden müssen. Denn schließlich gibt es nichts Dringenderes, als dafür zu sorgen, dass sich auch das letzte Glied einer jeden Wortkette korrekt angesprochen fühlt.
Ein Interview, das sich gewaschen hat
Stellen Sie sich vor, Sie schalten das Radio ein und lauschen einem Interview. Der Moderator fragt: „Frau*in Professor*in Doktor*in Müller*in, wie stehen Sie zu den aktuellen Entwicklungen?“ Schon bei dieser Frage merkt man, dass der oder die Moderator*in den Bogen raus hat. Denn klar, das kann sich keine*r mehr anhören. Selbst die Sprachwissenschaftler*innen kommen hier an ihre Grenzen.
Und die Antwort? „Ich begrüße diese Entwicklungen. Es ist wichtig, dass wir uns für eine inklusive Sprache einsetzen, um alle zu integrieren und niemanden zu diskriminieren. Außerdem sollte der Fokus darauf liegen, dass wir als Gesellschaft endlich sensibilisiert werden für die versteckten patriarchalen Strukturen, die sich in unserem Sprachgebrauch widerspiegeln.“ Das klingt natürlich genau so spannend, wie es ist.
Die Diskriminierungskeule – Ein echtes Schwergewicht
Aber das ist natürlich nicht das Ende der Fahnenstange. Nein, wir wären nicht in Deutschland, wenn wir nicht auch an allen anderen Ecken und Enden nach potenziellen Diskriminierungen suchen würden. Wie wäre es mit dem klassischen „Zigeunerschnitzel“? Das klingt so lecker und ist ein echter Hit auf jeder Speisekarte, aber Moment mal – da versteckt sich ja eine ganze Volksgruppe drin! Zack, raus damit! Ein neuer Name muss her: „Schnitzel mit Paprikasauce“ – das weckt doch gleich eine ganz andere Lust auf das Gericht, oder? Ein bisschen langweilig, aber dafür politisch korrekt.
Oder nehmen wir die „Mohrenapotheke“. Jahrhunderte alt, historisch gewachsen – und dennoch ein gefundenes Fressen für die Sprachpolizei. „Apotheke zur afrikanischen Heilkunde“? Klingt nach einer Mischung aus Voodoo-Zauber und Wellnessoase, oder?
Wichtige“ Entscheidungen
Wie sinnvoll ist das Ganze eigentlich? Da fragt man sich doch ernsthaft, ob es nichts Dringenderes auf dieser Welt gibt, als die korrekte Benennung eines Stück Fleisches oder die Änderung eines Apothekennamens, der seit über 200 Jahren keiner Fliege was zu Leide getan hat. Während in anderen Teilen der Welt Menschen Hunger leiden, kämpfen wir in Deutschland gegen die fiesen Diskriminierungsgeister in unserem Vokabular. Ein echter Kraftakt!
Und die nächste Frage lautet: Wo hört das Ganze auf? Müssen wir bald „Rotkäppchen und der böse Wolf*in“ umbenennen? Oder wird der „Schwarzwald“ zum „Wald der dunklen Farben“, damit auch ja niemand auf falsche Gedanken kommt?
Fazit: Wirklich nichts Wichtigeres zu tun?
Es stellt sich also die ernsthafte Frage: Haben wir keine anderen Sorgen? Oder besser: Gibt es nichts Wichtigeres auf dieser Welt? Während echte Probleme im Scheinwerferlicht der Gender-Debatte und Diskriminierungspolizei verblassen, sitzen wir gemütlich in unseren Büros und füllen den Formularberg der politischen Korrektheit weiter auf. Hauptsache, niemand fühlt sich auf den Schlips getreten. Am Ende bleibt nur die Hoffnung, dass sich das Gendern auch mal selbst abschafft – einfach weil uns der Atem ausgeht. Bis dahin: Fröhliches Gendern und viel Spaß beim Schnitzelessen!