07 Nov
07Nov

 Wer hätte gedacht, dass ein Bündnis aus SPD, Grünen und FDP, die sich in etwa so gut verstehen wie Hund, Katze und Maus, irgendwann auseinanderbrechen könnte? Nun stehen wir vor den Trümmern dieser Koalition, und die Frage drängt sich auf: Wer ist schuld?


Olaf Scholz, der Kanzler mit dem Charisma eines Beamtenstempels, zeigt mit dem Finger auf Christian Lindner. Dieser wiederum, stets bemüht, die FDP über die Fünf-Prozent-Hürde zu retten, deutet zurück auf Scholz. Ein klassisches Patt, bei dem beide Seiten die Verantwortung von sich weisen.


Betrachten wir die Fakten: Lindner, der Finanzminister, präsentierte ein Wirtschaftsprogramm, das selbst Ludwig Erhard vor Neid erblassen ließe. Weniger Staat, mehr Markt – und das in einer Zeit, in der die Wirtschaft schwächelt. Scholz hingegen, stets darauf bedacht, niemanden zu verärgern, ließ die Dinge laufen, bis sie nicht mehr liefen.


Die Grünen, vertreten durch Robert Habeck, versuchten derweil, die Welt zu retten, während die FDP die Wirtschaft retten wollte. Ein unlösbarer Konflikt, der zwangsläufig zum Scheitern führen musste.
Wer trägt also die Hauptschuld? Ist es der Kanzler, der nicht führen konnte? Oder der Finanzminister, der die Koalition sprengte, um seine Partei zu retten? Vielleicht sind es auch die Grünen, die in ihrer Ideologie gefangen waren. 

Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen. In einer Koalition, die von Anfang an zum Scheitern verurteilt war, ist es müßig, einen Hauptschuldigen zu suchen. 

Es war ein gemeinschaftliches Versagen – ein Lehrstück in politischer Dysfunktionalität. 


Foto: SWR.de

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