23 Oct
23Oct

Erdogan will’s wieder wissen: Der türkische Präsident möchte nun also auch Putins neuester Freund sein. Willkommen in der exklusiven „Schurken-Allianz“ – Eintritt nur mit Diktatorenbonus!


Es klingt fast wie das Drehbuch einer billigen Netflix-Produktion: Erdogan, der unverstandene Held, steht am Rand des internationalen Spielfeldes, während alle coolen Kids im Westen ihre Grillpartys feiern. Da steht er, mit seinem immensen Machthunger und einem leicht geknickten Stolz, und was macht er? Natürlich, er sucht sich einen neuen Freundeskreis, der ihm den Respekt gibt, den er seiner Meinung nach längst verdient hat. Und siehe da: In der Ecke steht Wladimir Putin und winkt lächelnd mit einem Schurken-Allianz-Vertrag. Perfekt!


Man könnte fast glauben, Erdogan hätte genug von NATO-Grillwürstchen und Bratkartoffeln. Jetzt gibt es endlich Kaviar und Wodka! Und warum nicht? Schließlich möchte der gute Mann der Welt ja zeigen, dass er auch ohne die westlichen Clubs ganz hervorragend zurechtkommt. Experten, die ja bekanntlich alles besser wissen, sind sich einig: Erdogan will den Westen schlichtweg neidisch machen. Wer braucht schon EU-Mitgliedschaft und liberale Werte, wenn man sich mit ein paar Atomwaffen und einem Säbelrasseln à la Putin ins Rampenlicht spielen kann?


Es ist wie auf dem Schulhof, wo die coolen Kids mit ihren neuesten Handys posieren. Erdogan will auch eines, aber er bekommt immer nur das ältere Modell. Also beschließt er kurzerhand, zur Gruppe der „Rebellen“ zu wechseln. Die haben vielleicht keine Smartphones, dafür aber große, böse Hundebilder auf ihren T-Shirts. Noch besser! Denn wer möchte schon den langweiligen, westlichen Regeln folgen, wenn man sich auch als Held des Anti-Establishments inszenieren kann? 


Vielleicht gibt’s bald auch gemeinsame Urlaubsbilder von Erdogan und Putin, wie sie am Schwarzen Meer in Badehosen mit Sonnenbrillen posieren. Natürlich ohne westlichen Sonnenschutz – zu viel Schwäche würde nur schlecht aussehen. Auch ein freundschaftliches Training im „Gegner-demonstrativ-die-Kalte-Schulter-Zeigen“ gehört sicher bald zu den gemeinsamen Aktivitäten. Ein Gipfeltreffen, bei dem die beiden dann ungeniert über die lächerlichen Versuche des Westens lachen, ihnen „Demokratie“ schmackhaft zu machen – wie unmodern!


Und während Erdogan also sein „cooles Rebellen-Image“ poliert, wird man sich im Westen womöglich fragen: Warum dieser Abgang? Ganz einfach: Der große Sultan möchte nun mal mehr als nur einer von vielen sein. Mehr Drama, mehr Aufmerksamkeit! Ein bisschen wie Oliver Pocher – wenn du nicht eingeladen wirst, mach einfach deinen eigenen Comedy-Kanal auf.


Was lernen wir daraus? Erdogan hat das Prinzip des modernen „Influencers“ verstanden: Es ist egal, ob die Leute dich mögen oder hassen, Hauptsache, sie reden über dich. Mit Putin an seiner Seite schafft er es sicher, die westlichen Instagram-Feeds ordentlich aufzurütteln – und das, ohne einen einzigen Selfie-Stick zu benutzen. Willkommen in der Welt der „Schurken-Allianz“, in der es weniger um Inhalte geht und mehr darum, wer die größte Show abzieht. Na dann, Prost – auf die nächste Runde geopolitischen Trash-Talk!


Foto: Bild.de

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