16 Dec
16Dec

Die deutsche Politik – ein wahrer Zirkus der Eitelkeiten und Prinzipien, die so fest verankert sind wie ein Blatt im Herbstwind. Nehmen wir zum Beispiel Friedrich Merz, den Fels in der Brandung der CDU, der einst mit Inbrunst verkündete, eine Koalition mit den Grünen sei so wahrscheinlich wie Schnee im Juli. Doch siehe da, kaum weht der politische Wind aus einer anderen Richtung, entdeckt Herr Merz plötzlich seine grüne Ader und kann sich sogar vorstellen, Robert Habeck erneut als Wirtschaftsminister zu begrüßen.

Und dann haben wir Markus Söder, den bayerischen Löwen, der mit markigen Worten eine Zusammenarbeit mit den Grünen kategorisch ausschloss. Schließlich wolle man ja einen echten Richtungswechsel und keine Fortsetzung des "Weiter so". Doch kaum dreht sich das politische Karussell ein wenig weiter, klingt auch bei ihm plötzlich alles nicht mehr ganz so absolut.

Man könnte fast meinen, die Herren hätten bei Konrad Adenauer Nachhilfe genommen, der einst sagte: "Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern?" Vielleicht sollten sie dieses Zitat als Motto in ihre Parteizentralen hängen.

Die ganze Posse erinnert an ein Theaterstück, in dem die Schauspieler ständig ihre Rollen tauschen, aber das Stück dennoch immer gleich bleibt. Heute Feind, morgen Freund – Hauptsache, die Macht bleibt in greifbarer Nähe.

Vielleicht sollten wir uns alle zurücklehnen, ein Bierchen aus dem Kühlschrank holen und das Schauspiel genießen. Denn wenn die Prinzipien unserer Politiker so flexibel sind, können wir uns sicher sein: Langweilig wird es in der deutschen Politik nie.


Foto: ZDF

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