04 Jul
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Ah, Amerika! Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, wo ein mehrfach verurteilter Geschäftsmann und ein Präsident, der den roten Faden seiner Reden öfter verliert als die Hälfte seiner Wählerschaft den Job, die heißesten Anwärter für das höchste Amt der Nation sind. Willkommen zur nächsten Präsidentenwahl, wo der Zirkus in voller Fahrt ist und der Zirkusdirektor nur zuschauen kann.

Donald Trump: Der Comeback-König

Beginnen wir mit Donald Trump. Der Mann, der mehr Gerichtssäle von innen gesehen hat als die meisten Anwälte. Man könnte meinen, dass jemand mit einer solchen Geschichte eher im Stadtgefängnis als im Stadtrat landen würde. Doch in Amerika läuft das anders. Hier wird ein Mann, der es schafft, die Realität so zu verdrehen, dass selbst M.C.Escher applaudieren würde, als Hoffnungsträger gefeiert.Trump, der Comeback-König, der selbst aus Alcatraz ein Comeback schaffen könnte, wenn er nur genug Twitter-Follower hätte. Ein Mann, der den Ausdruck "Fake News" populär gemacht hat, während er selbst Fakten mit der Präzision eines schielenden Dartspielers anvisiert. Seine Fähigkeit, sich selbst als Opfer darzustellen, könnte in einem Lehrbuch für Manipulation und Selbstmitleid Platz finden – falls er nicht selbst das Lehrbuch geschrieben hat.

Joe Biden: Der König der Versprecher

Auf der anderen Seite des politischen Spektrums haben wir Joe Biden, den amtierenden Präsidenten, der oft so verwirrt wirkt, als hätte er versehentlich den Schwierigkeitsgrad seines eigenen Lebensspiels auf "Albtraum" gestellt. Mit über 80 Jahren und einem Sprachstil, der gelegentlich an einen betrunkene Onkel auf einer Hochzeit erinnert, ist Biden das perfekte Beispiel dafür, dass man nie zu alt ist, um einen neuen Job anzunehmen – selbst wenn man den alten nicht so recht im Griff hatte. Biden stolpert nicht nur verbal über seine Worte, sondern gelegentlich auch physisch über die Bühne. Man könnte meinen, seine Redenschreiber hätten ein geheimes Trinkspiel am Laufen, bei dem jedes Stolpern und jeder Versprecher ein weiterer Schluck bedeutet. Während Trump seine Gegner mit Twitter-Tiraden bombardiert, wählt Biden den subtileren Ansatz: Verwirrung durch Inkompetenz.

Ein düsteres, aber unterhaltsames Szenario

Und was erwartet uns in der Zukunft, egal wer gewinnt? Nun, stellen wir uns vor: Trump gewinnt. Ein Mann, der Politik als Reality-TV-Show betrachtet und dessen größte Stärke es ist, sich selbst in den Mittelpunkt jeder noch so banalen Geschichte zu stellen. Wir dürfen uns auf weitere Jahre des Chaos, der Spaltung und der unvermeidlichen Scham freuen, wenn wir sehen, wie ein ehemals respektiertes Land in den internationalen Beziehungen zum Klassenclown wird. Oder Biden gewinnt. Der Präsident, der vielleicht nicht mal merkt, dass er gewonnen hat. Es könnte Jahre der stagnierenden Reformen geben, während die Welt zuschaut, wie ein alter Mann versucht, den Überblick über eine Welt zu behalten, die sich schneller dreht, als er hinterherkommen kann. Es wäre eine Zeit der Müdigkeit und der Frage, ob es in den USA wirklich niemanden unter 70 gibt, der für das Amt in Frage kommt.

Fazit: Wählen Sie Ihr Chaos

In jedem Fall ist die Wahl ein Schaukampf der besonderen Art: auf der einen Seite ein Narzisst mit einer Vorliebe für Drama und auf der anderen Seite ein Mann, der vielleicht schon vergessen hat, dass er Präsident ist. Wer auch immer gewinnt, die Show wird weitergehen, und wir dürfen uns auf weitere Jahre der politischen Farce freuen, die uns unterhalten, schockieren und an den Rand der Verzweiflung bringen wird. Also schnallt euch an, Amerika, denn die nächste Staffel eures liebsten politischen Dramas beginnt bald. Und wie immer gilt: Möge der am wenigsten Inkompetente gewinnen!

Foto: FAZ

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